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Sind hohe Wirkstoffkonzentrationen wirksamer? Der Hautexperte erklärt
In der zweiten Folge von „Hautpflege-Mythos oder Wahrheit mit Eva Röse“ erfahren wir, ob hohe Wirkstoffkonzentrationen tatsächlich wirksamer sind oder ob es eher stört als hilft. Als Wirkstoffe werden die Bestandteile eines Produktes bezeichnet, die die gewünschte Wirkung auf die Haut und ihre Funktion bewirken sollen. Die Inhaltsstoffe können beispielsweise eine aktive Wirkung auf Hauterkrankungen wie Akne, Hyperpigmentierung, ungleichmäßigen Hautton und/oder -struktur haben. Seitdem allgemein bekannt ist, welche Eigenschaften diese Inhaltsstoffe haben, ist es immer üblicher geworden, die Konzentration in Prozent auf der Produktverpackung anzugeben, um zu zeigen, wie wirksam das Produkt ist. Aber sind hohe Wirkstoffkonzentrationen immer besser? Das erklärt Ihnen unsere Hautexpertin Dr. Johanna Gillbro.
Was ist ein empfohlener Dosierungsbereich?

Wie bei einem Medikament hat jeder Wirkstoff einen optimalen Dosierungsbereich. Der Dosisbereich bezieht sich auf die empfohlene Konzentration des Inhaltsstoffs und basiert auf der Wirkdauer des Produkts im oder auf dem Körper. Ein perfektes Beispiel, mit dem wir uns alle identifizieren können, ist das Schmerz- und Fiebermittel Paracetamol. Wenn Sie eine halbe Tablette einnehmen, haben Sie keine Auswirkungen auf Ihre Kopfschmerzen. Wenn Sie jedoch mehr als die verschriebene Dosis von 2 Tabletten einnehmen, besteht das Risiko von Nebenwirkungen des Arzneimittels. Ähnliche Empfehlungen gibt es für Wirkstoffe in der Hautpflege. Welchen Sinn hätte es, eine höhere Konzentration als den empfohlenen Dosisbereich einzunehmen?

Beispiele für Wirkstoffe und warum sie bekannt sind

Retinol (Vitamin A): Eine weithin anerkannte rezeptfreie Form von Vitamin A, die dafür bekannt ist, die Kollagenproduktion in der Haut zu fördern und die Anzeichen von feinen Linien und Fältchen zu reduzieren. Wirkt auch gegen Akne, indem es die Poren reinigt und Entzündungen reduziert.

Vitamin C (Ascorbinsäure): Bekannt für seine antioxidativen Eigenschaften, die dazu beitragen, die Haut vor Umwelteinflüssen zu schützen, den Teint aufzuhellen und die Kollagenproduktion der Haut zu fördern.

Niacinamid (Vitamin B3): Ist eine Form von Vitamin B3, die dafür bekannt ist, die Talgproduktion zu reduzieren, dunkle Flecken (Hyperpigmentierung) aufzuhellen und die Barrierefunktion der Haut zu stärken.

AHA-Säuren (Alpha-Hydroxysäuren): Hierbei handelt es sich um eine Gruppe wasserlöslicher Säuren, die durch ihre peelende Wirkung auf die Hautoberfläche bekanntermaßen zu einer glatteren Hautstruktur und einem gleichmäßigeren Hautton beitragen. Eine häufig vorkommende AHA-Säure ist beispielsweise Glykolsäure.

„Höhere Dosen oder Konzentrationen erzielen keine bessere Wirkung, es kann sogar umgekehrt sein“
Dosierungsbereich für häufig vorkommende Wirkstoffe in der Hautpflege

Die Konzentration der Wirkstoffe in Hautpflegeprodukten spielt eine entscheidende Rolle, da sie die Wirksamkeit des Produkts und das Risiko möglicher Hautirritationen beeinflussen kann. Die idealen Konzentrationen können jedoch je nach Inhaltsstoff, Formulierung und individueller Hautempfindlichkeit variieren.

Retinol (Vitamin A): Wirksame Konzentrationen liegen typischerweise zwischen 0,05 % und 0,3 %. Höhere Konzentrationen erhöhen das Risiko von Hautreizungen.

Vitamin C (Ascorbinsäure): Die wirksamen Konzentrationen können zwischen 0,5 und 5 % variieren. Höhere Konzentrationen können das Reizungsrisiko erhöhen.

Niacinamid (Vitamin B3): Niacinamid ist in Konzentrationen zwischen 2–4 % wirksam. Höhere Konzentrationen können das Risiko von Juckreiz und Rötungen erhöhen.

AHA-Säuren (Alpha-Hydroxysäuren): Die wirksamen Konzentrationen für Glykolsäure im täglichen Gebrauch liegen zwischen 1 und 8 %. Zu hohe Konzentrationen können das Risiko von Rötungen, Brennen und Kribbeln der Haut erhöhen. Bei zu hoher Konzentration und zu häufiger Anwendung können Säurebehandlungen auch das Risiko von Sonnenschäden erhöhen.

Ist eine höhere Konzentration an Inhaltsstoffen in der Hautpflege immer wirksamer?

Die Vorstellung, dass höhere Konzentrationen eines Inhaltsstoffs in der Hautpflege zu besseren Ergebnissen führen, ist eine gängige Marketingtaktik, trifft aber nicht überall zu. Die Wirksamkeit eines Hautpflegeprodukts hängt oft von mehreren Faktoren ab:

Wirkungsplateau: Viele Wirkstoffe haben eine Konzentrationsschwelle, ab der kein zusätzlicher Nutzen mehr entsteht. Beispielsweise bietet Salicylsäure in Konzentrationen über 2 % möglicherweise keinen wesentlich größeren Nutzen bei Akne, kann aber das Risiko von Hautreizungen erhöhen.

Erhöhtes Reizungsrisiko: Höhere Konzentrationen können zu einem erhöhten Risiko von Hautreizungen und -empfindlichkeit führen. Während beispielsweise eine höhere Retinolkonzentration schnellere Ergebnisse in Bezug auf Anti-Aging-Vorteile liefern kann, kann sie auch die Wahrscheinlichkeit von Hautrötungen, Trockenheit und Schuppenbildung erhöhen.

Stabilität und Penetration: Einige Inhaltsstoffe wie Vitamin C und Retinol können bei höheren Konzentrationen instabil sein oder bei falscher Formulierung möglicherweise nicht so effektiv in die Haut eindringen.

Optimale Konzentrationen: Nicht alle Inhaltsstoffe benötigen eine hohe Konzentration, um wirksam zu sein. Einige funktionieren möglicherweise am besten bei niedrigeren Prozentsätzen, wie zum Beispiel Retinol.

Persönliche Verträglichkeit : Die Haut jedes Menschen ist anders. Manche Menschen vertragen hohe Wirkstoffkonzentrationen problemlos, bei anderen kann es schon bei geringeren Konzentrationen zu Reizungen kommen. In der Welt der Hautpflege ist „mehr“ nicht immer „besser“. Es geht darum, die richtige Balance und die richtigen, auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmten Produkte zu finden.

Retinol – gerade genug ist am besten!

Im Jahr 2022 führte ein Forschungsteam aus Manchester eine vergleichende klinische Studie durch, bei der unterschiedliche Konzentrationen von Retinol-Serum an Teilnehmern mit reifem Hauttyp getestet wurden. Die getesteten Konzentrationen betrugen 0,1 %, 0,3 % und 0,5 % Retinol. In der Studie stellten sie fest, dass eine höhere Konzentration nicht immer zu besseren Ergebnissen führt.

Die Teilnehmer, die das 0,5-prozentige Retinol-Serum verwendeten, erlitten deutlich mehr Nebenwirkungen als diejenigen, die das 0,3-prozentige und 0,1-prozentige Retinol-Serum verwendeten. Nach 8 bis 12 Wochen zeigte die Studie deutlich, dass die Testteilnehmer mit den Konzentrationen 0,3 % und 0,5 % ein größeres Nebenwirkungsprofil aufwiesen, wobei die Nebenwirkungen von 0,5 % Retinol am stärksten hervortraten.

„AHA-Säuren: Höhere Konzentrationen wirken sich negativ auf das Mikrobiom der Haut aus – neue Studie zeigt“

In einer Studie von Forschungsgruppen aus Serbien und Deutschland wurde die Anwendung von Cremes mit 2 % Glykolsäure und 10 % Glykolsäure verglichen. Es zeigte sich dann, dass die höhere Konzentration an Glykolsäure von 10 % ein wichtiges Hautbakterium, S Epidermidis, abtötete, was zu einem Ungleichgewicht des Mikrobioms führte.

Skinomes frische Hautpflege und Kühllagerung

Mit den Produkten von Skinome garantieren wir, dass Sie ein sicheres Produkt erhalten, das den empfohlenen Dosierungsbereich berücksichtigt und dass unsere Wirkstoffe ihre Wirkung über die gesamte Haltbarkeitsdauer behalten. Deshalb achten wir darauf, unsere Produkte nach der Produktion sofort abzukühlen und empfehlen Ihnen als Kunde, die Produkte für eine maximale Wirkung im Kühlschrank aufzubewahren. Dadurch wird sichergestellt, dass Ihre Haut die Konzentration an Wirkstoffen erhält, die die besten Ergebnisse liefert und zu einer gesunden Haut führt.

Verweise

Milica Lukic, Mila Filipovic, Nevena Pajic, Dominique Lunter, Dragana Bozic, SS (2021). Formulierung topischer saurer Produkte und Ansäuerung der Haut – Beitrag von Glykolsäure. Int J Cosmet Sci .

Kieran T Mellody 1 2, Eleanor J Bradley 3, Bezaleel Mambwe 1, Lindsay F Cotterell 1 2, Orsolya Kiss 1 2, Poonam Halai 1 2, Zeena Loftus 3, Mike Bell 3, Tamara W Griffiths 1 2, Christopher EM Griffiths 1 2 4, REBW 1 2 4. (2022). Vielfältige Verbesserung der Hautalterung durch (0,3 %) Retinol. Int J Cosmet Sci.

Malwina Zasada, Elzbieta Budzisz, AE-P. (2020). Eine klinische Anti-Aging-Vergleichsstudie mit 0,3 und 0,5 % Retinol-Seren: Eine klinisch kontrollierte Studie. Haut Pharmacol Physiol .

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