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Ist natürliche Hautpflege immer die beste? Der Hautexperte erklärt

Natürliche Hautpflege ist zu einem beliebten Gesprächsthema und einem über die Jahre immer stärker werdenden Trend geworden. Doch was bedeutet der Begriff „natürliche Hautpflege“ eigentlich und welche Wirkung hat er auf unsere Haut? DR. Johanna Gillbro, Forscherin und Gründerin von Skinome, betont, wie wichtig es ist, bei der Auswahl von Hautpflegeprodukten die einzigartige Zusammensetzung unserer Haut zu verstehen.

„Ich weiß nicht, wie oft ich gefragt wurde, ob eine bestimmte Creme natürlich ist oder nicht“, beginnt Johanna und fährt fort: „Was wir heute oft mit natürlich assoziieren, ist das, was in fertiger Form aus der Natur gewonnen wird, wie z Natürliche Öle oder Butter aus Sonnenblumen oder Kokosnüssen. Aber sind diese Inhaltsstoffe wirklich „natürlich“ für unsere Haut?“

Die Haut spricht ihre eigene Sprache

Ein weit verbreitetes Missverständnis in der Schönheitsbranche ist, dass ein Inhaltsstoff, der natürlich ist, also aus der Natur stammt, per Definition gut für die Haut ist. Im Gegenteil: Die aus der Natur gewonnenen Inhaltsstoffe sind nicht immer schonend und wohltuend für unsere Haut. Pflanzenextrakte können oft über 1.000 verschiedene Moleküle enthalten und bei mangelnder Kenntnis des Inhalts kann es zu Hautreaktionen kommen. Auch eine Reihe von Pflanzen können zu schwerwiegenderen Hautreaktionen führen, darunter die Bärenrübe, die Riesenrübe und der Pflanzensaft der Pastinake. Die Inhaltsstoffe der Natur sind einfach nicht immer so sanft, wie Sie vielleicht denken.

Die Hautabwehr besteht aus verschiedenen Immunzellen, die oberflächlich in der Haut sitzen. Diese reagieren mit entzündlichen Prozessen, wenn sie mit Molekülen in Kontakt kommen, die nicht dorthin gehören und ein allergenes Potenzial haben. Parfümstoffe natürlichen Ursprungs sind häufig mit Hautreaktionen verbunden, z.B. Zimt, Zimtalkohol, Cumarin, Eugenol, Farnesol, Geraniol, Limonen und Linalool. Auch in der natürlichen und öko-zertifizierten Hautpflege erlaubte Konservierungsstoffe gehen mit Reizungen einher, z.B. Kaliumsorbat und Natriumbenzoat oder Benzylalkohol.

Skinomes Hautexpertin Dr. Johanna Gillbro glaubt: „ Am natürlichsten ist es, die Fette zu verwenden, die bereits in der Haut vorhanden sind und an die die Haut gewöhnt ist.“ Die Haut produziert kein Sonnenblumenöl, Olivenöl oder Sheabutter, sondern Stoffe wie Squalen, Ceramide, Cholesterin, Triglyceride und viele verschiedene Fettsäuren.“ Diese einzigartige Zusammensetzung der Stoffe in der Haut haben Hautpflegehersteller versucht nachzuahmen, sowohl durch die Verwendung natürlicher Öle mit interessanten Lipidzusammensetzungen als auch durch die Isolierung einzelner Substanzen aus diesen Ölen zur Verwendung in verschiedenen Formulierungen.

„Am natürlichsten ist es, die Fette zu nutzen, die bereits in der Haut vorhanden sind. Die Haut produziert kein Sonnenblumenöl, Olivenöl oder Sheabutter, sondern Stoffe wie Squalen, Ceramide und Cholesterin.“
DR. Johanna Gillbro

Natürliche Inhaltsstoffe: Nicht immer gleichbedeutend mit Gesundheit

Es ist üblich, den Begriff „natürlich“ mit „gesund“ zu verwechseln, aber es ist wichtig zu verstehen, dass nicht alles Natürliche gut für uns ist. Obwohl Cannabis, Tabak und Alkohol, wie wir wissen, ihren Ursprung in der Natur haben, sind sie nicht unbedingt gesund oder sicher im Konsum. In der Welt der Hautpflege müssen wir das verstehen, denn die Liebe zu Naturprodukten führt nicht immer zu positiven Auswirkungen auf die Haut.

Biotechnologie schafft sauberere Inhaltsstoffe

In der heutigen fortschrittlichen und wissenschaftlichen Landschaft haben wir die Möglichkeit, über traditionelle Methoden hinauszugehen und die Leistungsfähigkeit und Präzision der Biotechnologie zu nutzen. Eines von vielen Beispielen hierfür ist die Gewinnung von Squalan, einem lebenswichtigen Öl zur Hautpflege.

Squalan ist eines der natürlich vorkommenden Lipide der Haut und bekannt für seine weichmachenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften. Historisch gesehen wurde Squalan oft aus Haifischleber gewonnen, aber dank ökologischer und ethischer Überlegungen wurden neue Extraktionsmethoden gefunden, beispielsweise die Extraktion aus Olivenöl. Diese Methoden können jedoch zu einer Verunreinigung mit anderen Ölrückständen führen, was die Reinheit und Wirksamkeit des Produkts verringert.

Durch den Einsatz eines biotechnologischen Fermentationsprozesses können wir bei Skinome sicherstellen, dass unser Squalan nicht nur ethisch einwandfrei hergestellt wird, sondern auch von höchster reiner Qualität ist. Der Prozess beinhaltet den Einsatz von Mikroorganismen und natürlichem Rohzucker unter kontrollierten Laborbedingungen, wo wir ein präzises, reines und hochwertiges Squalan herstellen können. Dadurch können wir einen Inhaltsstoff herstellen, der überaus rein ist und das natürliche Squalan der Haut vollständig nachahmt.

Hauteigene Substanzen nachahmen: Der Schlüssel zu effektiver Hautpflege

Von Anfang an haben wir uns darauf konzentriert, Hautpflegeprodukte zu entwickeln, die die eigene Sprache der Haut sprechen. Anstatt uns ausschließlich auf Markttrends für natürliche Hautpflege zu verlassen, haben wir uns eingehend mit der Erforschung der hauteigenen Biologie und der Fähigkeit, für sich selbst zu sorgen, befasst. Indem wir die Prozesse der Haut und die von ihr auf natürliche Weise produzierten Substanzen verstehen und respektieren, können wir Produkte entwickeln, die ihre natürlichen Pflege- und Reparaturfähigkeiten wirklich ergänzen und unterstützen.

Mit Substanzen, die sie gewohnt ist, geht es der Haut einfach besser. Durch die Nutzung des hauteigenen, eingebauten „Rezepts“ schaffen wir Produkte, die die Fähigkeit der Haut, sich selbst zu schützen, zu reparieren und zu erneuern, aktiv unterstützen.

HAUTAKADEMIE